Römische Kastrum In Viminacium

 

Das römische Kastrum in Viminacium wurde in der ersten Hälfte des 1. Jh. errichtet. Eine Erdwall, obwohl archäologisch nicht belegt, kann schon am Anfang dieses Jahrhunderts errichtet worden sein und wird einer der ersten Legionen Moesines zugeschieben (Legio IV Scythica oder Legio V Macedonica). Die errichtung der ersten steinernen Befestigung, in der Mitte oder in der zweiten Hälfte des 1. Jh., wird mit der Legion VII Claudia in Zusammenhang gebracht, die hier während der gesamten Antike stationiert war. Das Lager mißt ungefähr 443 X 387 m. Seine Überbleibsel konnten schon im 18. Jh. am rechten Mlavaufer festgestellt werden, während die ersten Ausgrabungen, unter der Leitung von M. Valtrović und M. Vasić am Anfang des 20. Jh. stattfanden. Im 2002. und 2003. wurde im Laufe systematischer Ausgrabungen das Nordtor, die sog. Porta praetoria, entdeckt. Torreste mit massivem Pflaster, einer Cloaka und reicht verzierten architektonischen Elementen weisen auf ein mächtiges Verteidigungssystem hin. Genau deswegen wurde dieses Kastrum an der Nordgrenze des Reichs gebaut.

Ein hier entdeckter Bronzemünzenhortfund aus dem Anfang des 4. bis zur Mitte des 5. Jh. ergibt die Zeit des Niederfalls des Lagers, das im Hunneneinfall im 441. verlassen und nie neu errichtet wurde. Luftaufnahmen, sowie Georadar- und geomagnetische Untersuchungen im Gebiet des ehemaligen Kastrums spiegeln ein Lager mit Mauern, Toren, Türmen und Verwaltungsgebäuden (praetoria) wieder, die jetzt unter fruchtbaren Äckern liegen.

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