Die Anfänge archäologischer Forschungen

 

032Im 19 Jh. waren die Umrisse der antiken Stadt und des Militälagers in Viminacium noch sichtbar: breite rechtwinkelbildende Straßen, Plätze, Theater, Bäder, Aquädukt, Stadtwälle und Tore.
Viminacium war ein Ort, der Aufmerksamkeit auf sich zog, wie es z. B. der Fall mit Aćim Medović, “Doktor der Medizin und Physicus aus dem Požarevac Bezirk” war, der schreibt, dass “sich in Kostolac an beiden Seiten von Mlava” Antiquitäten finden.
Ein weiterer Forscher, der sich mit Antiquitäten von Moesia Superior beschäftigte, war Dragašević. Von Moesia Superior schreibend, erwähnt er auch die Bedeutsamkeit Viminaciums.
033Zusammenstellung des epigraphischen Materials aus Viminasium dauert schon mehr als 300 Jahre und zeigt zweifellos seine Bedeutung. Zahlreiche Forscher, Epigraphiker, Reiseschriftsteller und Altertumsfreunde veröffentlichten oder sammleten Inschriften, die sich auf Viminacium beziehen oder aus Viminacium stammen. Graf Marsigli verfertigte die erste Kopie der Inschriften Viminaciums aus der Smederevo Festung, aus Kovin und Kulič, und trug viel zum CorpusInscriptionum Latinorum bei. Über die Inschriften Viminaciums schreibten auch Leute, die dienstlich in Kostolac weilten, wie angesehene jesiuten Deyrer oder Edschlager. Manche autoren reißten durch dieses Gegend und weilten hier eine gewisse zeit, wie z. B. der englische Reiseschriftsteller Edmund Chishull. 
Ein angesehener Wissenschaftler und ein der Gründer der Belgrader hochschule war der Arzt Janko Šafarik, der auch über Viminaciumer Inschriften zeugte. Andere Persönlichkeiten, wie Steva Nikolić aus Kostolac oder Luka Ilić Oriovčanin, der Kaniz sehr behilflich war, weiterhin Ortvej, Ormos aus Timisoara, und Kalinke und Erih Svoboda, Romera oder Domaševski bezeichneten viel von diesem wertvollen Material. Manche von ihnen bearbeiteten und bereicherten den Corpus Inscriptionum Latinorum aus Obermoesien, bzw. Viminacium. Unter den europäischen Fachmänner war Alfred von Domaschewski, Professor aus Heidelberg, der 1886, bei seiner Supplementavorbereitungen für CIL (Corpus Inscriptionum latinarum), Viminacium und alle grössere Städte im Morava- und Timoktal besuchte und neben neuen, auch ältere, schon registrierte und veröffentlichte Inschriften revidierte.Dabei halfen ihm Mihajlo Valtrović und Ljubomir Kovačević, Gründer der Serbischen archäologischen Gesellschaft. In 1894. besuchte auch Franz Kimon undtrug mit einer neuen Inschrift dem Corpus bei.Am Ende des 19 und am Anfang des 20 Jahrhundert besuchten Nikola Vulić und Anton von Premerstein mehrmals Viminacium. Ihr Besuch in Viminacium, bzw. in den Dörfern Kostolac, Drmno und Bradarac, waren von grosser bedeutung für die revision der Inschriften von dieser Fundstelle. Sie stellten auch einen Teil des Forschungteams dar, das beim Eisernen Tor forschte. G. Teglaš, A. v Premerstein, N. Vulić und E. Svoboda sammelten auch weitere Inschriften für CIL. Von grosser bedeutung war auch die Sammlung von G. Weifert (1850-1937), die als Grundlage zur Vulić Forschungen diente und der, nach seinen Besuchen in Viminacium, viele Inschriften in mehreren Nummern der “Spomenici Srpske kraljevske akademije” veröffentlichte. Viminacium Inschriften publizierten auch J. Šašel, P. Petrović und M. Vasić, während M. Mirković in einem Sonderheft der Inscriptiones aus Obermoesien alle Inschriften systematisch sammelte, bearbeitete und veröffentlichte.
Die ersten archäologischen Forschungen wurden am ende des 19. und am Anfang des 20. Jh. vom Günder der archäologischen Wissenschaft in Serbien Mihajlo Valtrović und vom Professor der Akademie Miloje Vasić durchgeführt. Ihre Forschungen stehen in Verbindung mit dem 1. juli 1883, als einer Gruppe berühmter belgrader Intelektuelle die Srpsko arheološko društvo (Serbische archäologische Gesellschaft) gegründet wurde. Einen Monat später, berichteten die angesehensten Gründer, Mihailo Valtrović, Archimandrit Nikifor Dučić, Ljubomir Kovačević, Dragutin Milutinović u. a. den Stadtrat über den Beginn der Gesellschaftstätigkeit. 
Mihajlo Valtrović und Miloje Vasić begonnen die Ausgrabungen am rechten Mlavaufer, auf der Fundstelle “Čair”, während später Miloje Vasić Sondagegrabungen auch am linken Mlavaufer unternahm, auf der Fundstelle mit dem heutigen Toponym »Todića crkva«. 
Im Jahr 1882. fing der Architekt Mihailo Valtrović mit den ersten archäologischen Ausgrabungen der “Zivilsiedlung” und präsentierte die Grundlage des Militärlagers und der Stadt. Diese Grundlage ist ein sehr wertvolles Dokument und die Dimensionen des Militärlagers, die 430 X 350 messen, werden heute mit geo-physischen Methoden durchaus bestätigt.
Interessanterweise hatte Valtrović in seinem archäologischen Konzept eine überraschend moderne Meinung für die wissenscheft des 19. Jh. da er der Meinung war, dass ein Archäologe auch von Naturwissenschaftlern um Hilfe bitten soll. Es ist bekannt, dass nach dem Zweiten Weltkrieg, vor allem seit den 50-gen Jahren des 20. Jh., eine Entwicklung der Archäologie ohne Verbindung mit Naturwissenschften undenkbar wäre. Schon im 19. Jh. antizipierte Archäologie in Serbien in diesem Sinne eine solche wissenschaftliche Entwicklung, was auch in Valtrovićs Notizen sichtbar ist. Auf seinen Notizen ist auch seine Studiosität sichtbar. Bald nach dem beginn seiner Tätigkeit an der Universität verfertigte er einen Plan der Viminaciumausgrabungen. Er begann nicht sofort mit Grabungen, sondern führte zuerst Prospektion durch und danach seinen Plan verfertigte. Erst im nächten Jahr führte er die erste Grabungen durch, sowohl innerhalb der stadt Viminacium, als auch im Nekropolengebiet. Valtorivcs enorme Tätigkeit wurde von seinem Schüler Miloje Vasić fortgesetzt. Etwa 20 Jahre später kam er zum Viminacium und fing in den Jahren 1902. und 1903. mit neuen archäologischen Ausgrabungen.
037Wie Valtrović, meinte auch Vasić, dass das Militärlager einen rechteckigen Grundriss besaß, aber weichte einigermaßen bein den Dimensionen des Lagers ab. Aufgrund cardo und decumanus meinte er, dass die Dimensionen des Viminaciumer Legionslagers 442,70 x 385,60 waren. Er schreibte, dass der castrum nicht regelmäßig orientiert war und in seiner Stellung zu den Meridianen in Richtung Nordosten 250 und 300 abweicht. Direkt an der Westmauer lag die Zivilsiedlung mit einer Wohnfläche von fast 72 ha, während die Längstseite der Siedlung etwa 850 m betrug. Obwohl der Stadtkern und die wichtigsten Viminaciumüberbleibsel am rechten Mlavaufer lagen, soll hier erwähnt werden, dass auf der Fundstelle »Todića crkva«, am linken Mlavaufer, Reste runder steinerner Turme, sowie Reste eines gewölbten Ganges aus Stein und Zigel sichtbar sind. Dieser äußerst interessante Gang führt am Sopotska greda von der Todica Kirche in Richtung Donau den Berg ab.
Im Jahr 1902. führte Vasic auf der Fundstelle “Čair” umfangreichte Ausgrabungen durch. Er fokusierte seine Forschung auf die urbane Struktur der Zivilsiedlung und begann mit den Ausgrabungen der insulae der Stadt Viminacium. Die Resultaten dieser Grabungen veröffentlichte er auf deutsch. Die Straße mit dem porticus, wie er berichtet, hatte eine Orientiertung mit 280 zum Osten und verlief deswegen paralell mit dem cardo. Diese Angabe ist sehr interessant, da sie darauf hinweist, dass Viminacium nach dem Hypodamos Plan gebaut wurde, bzw. mit Straßen, die sich einen rechten Winkel bildend kreuzen.
Von diesen Zeiten zeugte die Serbske Zeitung aus dem Jahre 1902, in der steht, dass in diesem Jahr die Königin Draga mit ihrer Suite Viminacium besuchte. Miloje Vasić, deutscher Schüler und weltberühmter Archäologe, grub damals eine Straße mit Säulen aus, die er ihr zu Ehren die Königin Draga Straße nannte. Dieses Ereignis wurde in Zeitungen angemerkt und vor allem die Tatsache, dass ihm die Königin 100 Dukaten schenkte, mit den er archäologische Forschungen in Viminacium fortsetzte.

Große archäologische Schutzgrabungen

 

039Seitdem vergingen fast 75 Jahre, als in den siebzigen Jahren des letzten Jahrhunderts neue große Schutzgrabungen des Archäologischen Instituts, unter der Leitung von Frau Dr. Lj. Zotović in Gang gesetzt wurden. Lj. Zotović fing das gesamte Projekt zusammen mit Prof. V. Popović und Dr. V. Kondić an, aber von 1976. bis 1997. leitete sie alleine archäologische Schutzgrabungen in Viminacium. Diese Forschungen schenkten uns viele Sonderfunde.
Von 1977 bis 1997 wurden die Nekropolen der antiken Stadt untersucht, die südlich und westlich der Stadt lagen.
Über 13.000 Brand- und Skelettgräber mit unterschiedlichsten Beigaben wurden entdeckt. Grabsteine und Sarkophage wurden oft mit Reliefs geschmückt, die alltägliche oder mythologische Szenen darstellten. Man fand auch zahlreiche gebaute Grabkonstruktionen. Mit Fresken bemalte Grabkammern aus dem 4. Jh. heben sich hervor. Die Freske mit der Darstellung einer jungen Frau stellt nach ihrem kunstlichen Wert einen Höhepunkt der spätantiken Malerei. Ein kleiner Teil der Nekropole aus der Völkerwanderungszeit wurde untersucht.
Man muß betonen, dass von allen Legionslagern auf dem ehemaligen Territorium des römischen Reiches, von Großbritannien bis zum Irak, nur zwei auf heute unbesiedelten Flächen liegen. Neben Viminacium ist das das Legionslager Karnuntum (Carnuntum) bei Petronell, unweit von Wien in Österreich. Doch wurde dieses Lager vor mehr als Hundert Jahren erforscht, auf einer zu damaligen Zeiten entsprechenden Art und Weise.
Dies trägt noch der Wichtigkeit des Legionslagers und der Stadt Viminacium bei. Auf dieser Weise bleiblt Viminacium das einzige Militärlager, das mit Verwendung moderner Methoden, neben sehr wertvollen Funden wichtige Angaben für eine Klärung vieler Probleme, die im Zusammenhang mit römischem Staat stehen, sowie Überprüfung vieler bisher aufgestellter Theorien geben könnte. Außerordentlich wichtig ist, dass die Forscher von Viminacium eine einmalige Möglichkeit haben, mit diesen Grabungen nicht nur das Bild von Viminacium selbst zu vervollständigen, sondern auch das der antiken Kultur überhaupt, und vor allem von der Geschichte und allen Aspekten des Lebens in einer römischen Provinz.

040Ein besonderer Wert des Legionslagers in Viminacium liegt in der Tatsache, dass er in der Ackerschicht liegt und den Forschern leicht zugänglich ist, aber leider auch den Plünderern.
Es ist schwer zu gestehen, dass genau den Plünderern Dank die luxuriösen Funde aus Viminacium berühmter sind als die Ergebnise einer mehrjährigen Ausgrabung. Leider wurde auch das durch Ausgrabungen erworbene Material, das im Museum in Požarevac aufbewahrt wurde, mehrmals beraubt. Eigentlich wurde die Fülle von über 40.000 Objekten, die in Depots des Nationalmuseums in Požarevac aufbewahrt wird, zu einem Magnet für die Plünderer. Unter dieser Fülle der wertvollen Objekten, von denen fast 700 aus Gold und Silber gefertigt wurden, finden sich viele Gegenstände die in Europa, oder sogar weltweit Unikate sind und so unschätzbar sind.

Viminacium – eine außergewöhnliche Fundstelle

 

041Die Wichtigkeit Viminaciums liegt in einigen Tatsachen:
- Viminacium war die Hauptstadt der römischen Provinz Moesia Superior, die in der Antike ungefähr so groß war wie heutiges Serbien.
- Das heutige Viminacium liegt in Ackerschicht und stellt eine Fläche dar, die eine große Freiheit beim Forschen erlaubt.
Deswegen erfolgen aus hier genannten Tatsachen Überlegungen von einem künftigen Aussehen Viminaciums. Sie stützen sich einerseits auf die Arbeit unserer geehrter Kollegen, die mit ihrem außerordentlichen Einsetzen eine Grundlage für die heutigen Forscher vorbereiteten. Wir, die heutigen Forscher können so Viminacium untersuchen und diese Untersuchungen verbreiten und nicht nur für Experte sichtbar machen, sondern auch für Leute, die Neugierige.
Unser Wunsch ist zu beweisen, dass hier einmal Leute siedelten, die im Mittelpunkt der damaligen Geschehen standen. Hier waren viele Imperatoren, die die Wichtigkeit dieses Gebietes erkannten und der Stadt viele wichtige Bauten schenkten.
Sondagegrabungen der Stadt und des Militärlagers zeigten, dass Stadtwälle, Straßen, Plätze, Heiligtümer und Amphiteather in einer Höhe von einigen Meter erhalten blieben. Sobald sie von Schuttschichten befreit werden, die hier jahr-zehnetnlang lagen, wird Viminacium in seiner vollen Pracht der Welt vorgestellt werden.

Viminacium – eine touristische Attraktion

 

042Offensichtlich erfüllt Viminacium alle Bedingungen für unser Land so etwas zu werden, wie die Pompeii für Italien. Es ist also ein Ort, der einmal, wenn es vollständig ausgegraben wird, nicht nur für Experten wichtig wird, sondern auch für alldiese, die erkennen möchten, dass dieses Gebiet einmal eine außerordentlich wichtige Rolle spielte. Dieses Begreifen wird ihnen helfen, historisch entscheidende Periode zu überwinden und wieder die Stelle einzunemhen, die ihnen historisch gehört.
Viminacium kann aufbewahrt werden nur wenn es weiterlebt und in Funktion bleibt. Unsere Vorstellungen von Schiffen an der Donau, Autobussenreihen und Touristenmengen die es besuchen sind keine unrealistische Visionen sondern feste Garantien, die aus unseren Erkenntnissen hervorgehen.
Was hebt Viminacium von anderen archäologischen Fundstellen bei uns und in der Welt hervor und wo liegt seine große Wichtigkeit?
Vor allem ist dies sein großes Reichtum, das schon in der Ackerschicht liegt. Alle ehemalige Legionslager und römische Städte liegen heutzutage unter modernen Baustrukturen. Hier werden nur manche erwähnt: Londinium liegt unter dem heutigen London, Novaesium unter Neuß, Castra Reginaunter Regensburg, Mogontiacum unter Mainz, Mediolanum unter Milan, Emona unter Ljubljana,Aquincum unter Budapest, Singidunum unter Belgrad usw. Aus diesen Gründen hatten wir die Möglichkeit, in den letzten 25 Jahren mehr als 13.000 Gräber zu erforschen und dabei mehr als 32.000 Objekte im Museum zu deponieren.
Deswegen erfüllt uns Archäologen ein Blick auf Viminacium gleichzeitig mit Freude und Trauer.
Freude liegt in der Tatsache, dass wir vor uns eine wirklich einmalige Fundstelle haben. Traurig sind wir aber, weil dieses Reichtum, dessen Wert wir bei weitem nicht schätzen können, von Räubern und Sammlern beraubt wird und Privatsammlungen und ausländische Museen bereichert.

043Viminacium können wir vereinzelt nicht lösen, sondern nur mit gemeinsamen Kräften aller gutmutiger Leuten aus Wirtschaftsbereich, aus der Gemeinde Požarevac und Republik Serbien, sowie durch eine Mitarbeit von Kollegen aus dem Ausland. Ich bin sicher, dass wir nicht nur Viminacium lösen können, sondern es zum Stolz von uns allen zu machen und auch zu einem Vorteil für das gesamte Gebiet. 
Leider muß auch in Betracht genommen werden, dass Viminacium im Gebiet des fortschreitenden Tagebaus “Drmno” liegt. Kraftstoffe sind die für die Entwicklung des Landes sehr wichtig, aber auch Viminacium stellt eine Perle der historischen Hinterlassenschaftes dar und so muß man Lösungen finden,Viminacium in einem möglichst großen Maße zu bewahren.
Nach der Planung des Tagebaus “Drmno” bis zum Jahre 2040 dürfte die Zone der antiken Stadt und des Militärlagers nicht bedroht werden. Leider umfasst Viminacium eine über 450 Ha große Fläche und manche Teile der antiken Stadt sind direkt vom Fortschritt des Tagebaus bedroht. In diesem Gebiet liegen außergewöhnliche Objekte, wie Aquädukt, in einer Länge von fast 10 km, spätantike Basiliken, Gutshöfe römischer Veteranen, villae rusticae, sowie römische Wege, die Viminacium mit benachbarten Städten verbanden. Manche dieser Objekte wurden mit Fern-detektionsmethoden und Analysen von Luftfotos festgestellt, sowie mit Georadar und magnetometrischen Forschungen, manche wurden sogar archäologisch erforscht. Objekte wie etwa Aquädukt wurden teilweise archäologisch erforscht. Ein Aquäduktteil mußte umgesetzt werden, da er direkt am Tagebau “Drmno” lag. Manche Aquäduktteile wurden durch Baggern zerstört und er musste sofort gerettet werden. Der umgesetzte Aquäduktteil wurde auf einer Stelle wiedergebaut, auf der auch früher Aquädukt zerstört wurde, aber seine Richtung festgestellt werden konnte. Doch verlangt der Aquädukt eine dringende Konservation, Überdachung und eine Presentation, weil er eine Weltattraktion darstellt. Geldmangel bedroht den erfoschten Aquäduktteil, der umgehend konserviert und presentiert werden muß.
Bald werden auch andere wichtige antike Objekte vom Tagebau bedroht werden. Direkt am Tagebau befindet sich eine sehr wichtige römische Basilika aus dem 4. Jh. Auch sie braucht ein dringendes Umsetzten mit Konservation und Presentation.
Nach dem Gesetzt von Kulturgütern der Republik Serbien muß der Investitor, in diesem Fall das öffentliche Unternehmen, auf bedrohten Flächen der Fundstelle Viminacium archäologische Forschungen und Umsetzten bedrohter Objekte ermöglichen, weiterhin auch deren Konservation, Restauration, Presentation und Veröffentlichung.
Wenn man die Außerordentlichkeit der archäologischen Fundstelle Viminacium in Betracht nimmt, wird klar, dass deren Forschungen geringe finanzielle Möglichkeiten des Unternehmens Tagebau “Kostolac” überschritten. Deswegen ist es notwendig, die Finanzierungsfrage auf dem Niveau des Energetikministeriums fest zu definieren. Die Schwierigkeiten beim Finanzieren von archäologischen Ausgrabungen und Forschungen liegt in der Tatsache, dass in der Elektrowirtschaft Serbiens keine Zuwendungsgelder dafür bestehen. Es ist notwendig, dass das Energetik-ministerium, bzw. die Elektrowirtschft Serbiens Zuwendungsgeld für archäologische Ausgrabungen und Forschungen sichert, was auch zu ihren vom Gesetz vorgeschriebenen Pflichten gehört.
Wir ermahnen, dass Viminacium im Jahre 1949. als Kulturdenkmal und archäologische Fundstelle in Schutz des Staates genommen wurde. Im Jahre 1979. wurde Viminacium vom serbischen Parlament zum außerordentlichen Kulturgut verlautbart (Sl. gl. SRS 14-79).

Die Anwendung neuer Forschungsmethoden

 

044Archeologische Forschungen besitzen zwei wichtige Charakteristika:

a) diese sind teuere und langdauernde Forschungen und
b) nach dem Forschungsende sind sie sehr attraktiv und so auch profitabel.

Wir sind bewußt, dass Archäologie eine teuere Wissenschaft ist, aber auch der Tatsache, dass wissenschaftliche Methoden aus anderen Fachgebieten, die Archäologie bei ihren Forschungen nutzt, immer mehr fortschritten. Moderne naturwissenschaftliche Methoden anwendend, werden wir alles tun, dass archöologische Forschungen so schnell wie möglich zu Ende gebracht werden, dazu auch effektiv und möglichst billig.
Gerade auf dem Beispiel Viminaciums werden neben archäologischen Methoden auch Methoden anderer, vor allem naturwissenschaftlicher Fächer verwendet: Ferndetektion, geophysische Methoden (Georadar, Magnetismus, Geoelektrik, Seismik).
Als eine Sonderweise der neusten Methoden benutzen wir bei der Deutung und Analyse der Georadarsignale künstliche Inteligenz, damit wir den Raum definieren und 3D Modelle erwerben können. Durch Analysen von stereo Luftbildpaaren bestimmen wir Objekte in einem breiteren Raum, die wir später, Methoden der Geophysik anwendend, präziser definieren. 
Für eine präzise Bestimmung der Objekte, sowie für eine Bestimmung aller achäologisch erforschten Artefakten benutzen wir die Satelittnavigation GPS (General Positioning System), die eine Präzision von weniger als ein cm ermöglicht. Für ein Aufnehmen der ausgegrabenen Objekte und ihre Verbindung miteinander benutzen wir eine sehr präzise totale Station.

Ferndetektion

 

045Eine initiale Bedingung bei der Projektarbeit war die Anwendung von Ferndetektion. Zum ersten mal wurde in unserem Land eine stereoskopische Luftaufnahmeanalyse in grossem Masstab durchgeführt.
Heutige moderne Ausgrabungen ohne Ferndetektion sind unvorstellbar. 1913. wurde die erste archäologische Luftprospektion durchgeführt, als Ostien, römischer Hafen unweit von Rom, aus einem Balon aufgenommen wurde. Damals machte Sir Henry Wellcome die ersten Luftaufnahmen dieser Fundstelle. Heute existieren komplexe Institutionen, die sich damit beschäftigen, wie z. B. die Nationalbibliothek für Luftaufnahmen in England, in der mehr als 750.000 Luftaufnahmen aufbewahrt werden, die seit 1906. bis heute aufgenommen wurden. Hier werden auch über 3.000.000 senkrechte Aufnahmen aufbewahrt, die zwischen 1940. bis 1979. entstanden. Neben einer komplexen Forschung natürlicher Bedingungen, können mit Hilfe von solchen methoden auch archäologische Überbleibsel festgestellt werden, begrabene Objekte mit Relief und man kann auch prezise Pläne öffener und ausgegrabener Fundstellen ausarbeiten. Heufig werden Ferndetektionsresultate mit Georadar- oder magnetometrischen Forschungen kombiniert, so auch in Viminacium.
Es ist bekannt, dass es insgesamt zwei Luftaufnahmensorten gibt: diagonale und senkreche Aufnahmen. Beide haben Vor- und Nachteile, das wichtigste ist aber, dass sie in stereoskopischen Paaren zur Gewinnung dreidimensionaler Modelle gebraucht werden können. Computeranwendung bei Luftaufnahmen gaben solcher Forschungsmethoden neue Dimensionen. Archäologische Luftaufnahmen sind heute eine Grundlage für Computerrectifikation, bzw. für eine feinere Detektion archäologischer Objekte.
Anwendung von Ferndetektionmethoden überhaupt, aber vor allem in Viminacium, umfasst verschiedene Aufnahmensorten zur Gewinnung von Angaben über verschiedenen archäologischen Objekten oder zur Pläneausarbeitung schon erforschter Objekte. Verschiedene Aufnahmen sind von Aufnahmensensoren abhängig. Heufigst angewandt sind schwarz-weisse, Farb- und infrarot-farbige Aufnahmen, die in der Regel in Stereotechnik gebraucht werden. Multispektrale gescannte, infrarote gescannte und radaraufnahmen werden mit der Zeit immer wichtiger bei einer archäologischen Forschung. Aufnahmenauswahl, sowie Angabenquelle sind von Zweck, Not und Budget abhängig.
Ein wichtiges Merkmal von Aufnahmen ist die Möglichkeit einer Gesamtvorstellung. Sie ist wiederum für eine qualitative und quantitative neuer Angaben wichtig. Neue Angaben sind durch Analyse unsichtbarer Spectrumteile elektromagnetischer Energie ermöglicht. Dies wird mit multispectralen scannten, infraroten thermalen und Radaraufnahmen möglich. Auf solchen Aufnahmen sind einige Terrainmerkmale erkennbar, die beim geländebegehung nicht erkannt werden können, vor allem in Fällen von meterdicken Schichten, die manche Fundstelleteile bedecken.
Mit einer Aufnahmedigitalisierung werden neue Ferndetektionsmöglichkeiten gewonnen. Auf solcher Weise entstandene Aufnahme wird problemlos in eine senkrechte Projektion überführt, was eine äußerst prezise topographische Grundlage bildet. Ausserdem ermöglicht digitale Aufnahmenform mit einer entsprechender Programmanwendung eine leichte Prozession. Aufnahmenprozession, sowie Angabengewinnung ist zum Standard mehrkanäliger multispektraler Aufnahmen geworden.
Aufnahmenanwendung bei archäologischen Forschungen ist fast ein Hundert Jahre alt. In unserem Land sind aber solche Erfahrungen sehr dürftig. Leider kann mann saged, dass es keine Fundstelle gibt, für die weder eine stereoskopische Analyse in grossem Massstab gemacht wurde, noch Infrarot-, Thermal- oder Radaraufnahmenanalyse. Für keine Fundstelle wurde eine Prozession von high-resolution Satelitaufnahmen in grossem Massstab gemacht. 
Entdeckung archäologischer Objekte im Terrainrelief, die heute mit Schichten unterschiedlicher Materialien bedeckt werden, wird durch stereoskopische Luftaufnahmenanalyse erfolgleich gemacht. Aufnahmen bei niederiger Sonne, früh morgens oder am späten Nachmittag heben Schatten alter Kanäle oder Deponien hervor. Unterschiedliche Bodenstrukturen werden bei sichtbaren Feuchtigkeitsunterschiede leicht erkennbar. Solche Unterschiede zeigen alte archäologische Strukturen und Spuren einer tätigkeit im Boden. Reliefveränderungen und feine Bodenänderungen sind sonst bei einer Geländebegehung praktisch unsichtbar.
Vegetation spiegelt ebenso Bodenänderungen wieder. Änderungen in Vegetationsdichte, -höhe und -farbe, sowohl natürliche, als auch menschengesteuerte, können auf eine Existenz unterschiedlicher Strukturen, wie Gräben, Mauerüberbleibsel, Kanäle u. ä. hinweisen. Solche Phenomäne wiederholen sich jedes Jahr, sogar wenn archäologische Reste viel tiefer als heutige pedologische Schicht liegen. Deswegen ist eine Aufnahmenanalyse klassischer Stereoluftaufnahmen, infraroter oder Radaraufnahmen aus verschiedenen Jahreszeiten von grosser Bedeutung.

Ein wichtiges Merkmal archäologischer Objekte, sowie in Bodenverfärbung, Vegetation oder Relief, ist ihre Form. Archäologische Strukturen haben in der Regel eine regelmässige geometrische Form. Solche Form wird durch Bodenverfärbungen, Vegetations- und Mikroreliefunterschiede bestätigt. Reliefformen, die in geo-morphologischen Prozessen entstanden, sind nie so regelmäßig.

Für Viminacium wurde eine detaillierte stereoskopische Luftaufnahmenanalyse durchgeführt. Luftaufnahmen zweier Generationen wurden in drei unterschiedlichen Massstäben analysiert. Ältere Aufnahmen entstanden in 1979, in einem Massstab 1:7.500. Analyse wurde auf Photogrammen durchgeführt. Die zweite Aufnahmengeneration entstand in 1996, in einem Massstab 1 : 26.000 und ihre Analyse auf Kontakt-kopien und ihren Vergrösserungen in 1: 10.000 durchgeführt. Beide Generationen umfassen schwarz-weisse panchromatische Aufnahmen. Archäologische Angaben wurden durch Anwendung gewöhnlicher Kriteria gesammelt. Analysenresultate für beide Generationen und alle drei Aufnahmenmassstäbe wurden auf Sonderoleaten gezeichnet, die über Aufnahmen gelegt wurden.

Während Analyse der Luftaufnahmen aus den Jahren 1979. und 1996. kann mann ettliche Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede feststellen. Unterschiede spiegeln sich vor allem deswegen wieder, weil die Aufnahmen aus dem Jahre 1979. vor einer Landeskomasazion aufgenommen wurden, die hier in 1981. durchgeführt wurde. Natürlich werden Unterschiede auch durch Aufnahmebedingungen beeinflüsst, wie z.B. Tages- und Jahreszeit, Vegetation und angebaute Pflanzen. Einflüsse jedes dieser Faktoren führten dazu, dass auf den Aufnahmen aus dem Jahr 1979. manche Objekte sichtbar sind, die auf den Aufnahmen aus dem Jahr 1996. nicht mehr sichtbar sind, wie z. B. Objekte vor der Stadtmauer Viminaciums. Sie stellen runde Türme der Vorstadt Viminaciums dar. Für Archäologen ist dies eine sehr wichtige entdeckung (Objekt 1 auf der Oleate).

Welche Kenntinisse gewinnt mann aus einer vergleichenden Analyse solcher Aufnahmen? Luftaufnahmenanalyse zeigte eine Menge an Funden und Befunden Viminaciums, von denen manche archäologisch belegt wurden. Manche wurden mit geo-physischen methoden, wie Geoelektrik und Georadar belegt.

Direkt am alten Mlavaflussbett liegt ein archäologischer Befund, der auf einen antiken Hafen hinweist. Mann fand eine Mauer, die wahrscheinlich eine clausura darstellt, die den hafen mit der Stadt verband. Die Mauerlänge beträgt etwa 70 m und war wahrscheinlich nochweitere 70 m lang (Objekt 2 auf der Oleate).

Generell wurde auch Umfang der römischen Stadt und des Militärlagers festgestellt. Die Dimensionen des Stadtkernes betragen etwa 1,50 X 0,85 km, bzw. etwas mehr als 125 ha. Doch umfasste das Stadtterritorium mit Nekropolen und Vororten fast 450 ha. Durch eine sorgfältige Luftaufnahmenanalyse wurden auch die Stadtmauer belegt. Die Resultaten dieser Analyse wurden mit Georadaraufnahmen belegt (Objekt 3 auf der Oleate). Mit Georadar wurde auch die genaue Mächtigkeit der Nordmauer festgestellt (Georadaraufnahme der nördlichen Stadtmauer).
An der Südmauer befinden sich runde Objekte, deren funktion z.Z. nur vermutet werden kann. Es ist möglich, dass es sich um Tempel oder Objekte handelt, die mit Kaiserpalast in Verbindung standen, der bestimmt im gebiet Viminaciums bestand. Dies bezieht sich auf die Tatsache, dass fast jeder römische kaiser Viminacium besuchte, während manche von denen auch eine längere zeit in Viminacium weilten oder es mehrmals besuchten (Objekt 4 auf der Oleate). Objekte nördlich davon können such als Tempel bezeichnet werden (Objekt 5 auf der Oleate). Östlich vom vermuteten Tempel liegt ein Objekt, der auf eine Strasse hinweist (Objekt 6 auf der Oleate). Diese Strasse führt in der Richtung von Thermen (Objekt 7 auf der Oleate). Amfitheater hat einen fast runden Grundriss und misst etwa 100 m. Es ist für eine Gesamtdarstellung von Stadtstrukturen Viminaciums sehr interessant, dass die nördliche Stadtmauer eine der Amfitheaterseiten bildet (Objekt 8 auf der Oleate, sowie Georadaraufnahme).

Das Militärlager (castrum), in dem die legio VII Claudia pia fidelis stationiert wurde, stellt ein der Objekte dar, das durch Anwendung, Kombination und Analyse von Luftaufnahmen, geoelektrischen Methoden und Georadar festgestellt wurde (Objekt 9 auf der Oleate). Auch die Dimensionen des Militärlagers wurden festgestellt und er maß 430 X 337 m, bzw. etwa 16 ha. Im Zentrum des Militärlagers ist deutlich ein Objekt mit rechteckigem Grundriss erkennbar. Es handelt sich bestimmt um den Stab des Lagerkommandeurs (Objekt 10 auf der Oleate). Auch der Osttor des Militärlagers kann festgestellt werden (Objekt 11 auf der Oleate).

Luftaufnahmenanalyse auf Viminacium weiste auf eine aussergewöhnliche Möglichkeit einer historischen Gesamtdarstellung in Viminacium hin, die wiederum wissenschaftliche Wiedersprüche verursachte. Es wird nämlich angenommen, dass der castrum zur Zeit seiner Entstehung im 1. Jh. vielleicht auch doppelt so groß war, bzw. dass er etwa 1000 X 430, oder etwa 43 ha maß und dass in ihm nicht nur eine, sonder zwei Legionen stationiert waren: die IIII Flavia felix und die VII Claudia pia fidelis. Auf eine solche Hypothese weisen sehr interessante Tatsachen hin: die Südmauer des Lagers lehnt sich auf die Südmauer der Stadt. Auf den Aufnahmen ist klar, dass diese Mauer eine Linie bilden. Eine Hauptfrage ist, wieso sich die so klar die südliche Stadtmauer hervorhebt und mit der Südmauer des Kastrums eine gerade Linie bildet? Die Anwort ist klar: Sie war in Gebrauch. Was für eine Funktion hatte sie? Mit einer sorgfältigen Luftaufnahmenanalyse wird klar, dass sich auf dieser Stelle ein Objekt befindet, das direkt an der südliche Stadtmauer liegt. Es hat einen rechteckigen Grundriss und gerundete Seiten. Wir vermuten, dass es sich hier schon seit der frühen Anfang des Baus auf dieser Stelle, bzw. schon seit der zweiten Hälfte des 1. Jh., eine Pferderennbahn befand (Objekt 12 auf der Oleate). Wäre die Hypothese richtig, dass in diesem Lager zwei legionen statiniert waren, dann könnte dies nur nach dem Edikt Domitians aus dem Jahr 86. erscheinen, in dem Stationeirun zweier Legionen in einem Lager verboten wurde. Nach 86. blieb im Lager nur die Legion VII Claudia pia fidelis und sie brauche auf jeden Fall kein grosses Lager. Deswegen wurde es verkleinert und maß seitdem nur 430 X 377 m. Ein Teil der Lagermauers im Süden wurde deswegen als eine der Pferderennbahnmauer benutzt.

In Verbindung damit können auch runde Objekte stehen, die senkrecht zur südlichen Stadtmauer liegen und weisen auf eine Strasse hin. Existenz eines Kaiserpalastes ist ebenso möglich, da Viminacium für das Römische Reich von grosser Bedeutung war.

In richtung Osten kann mann, als Verlängerung des Osttores des Militärlagers (das mit Georadar aufgenommen wurde – Abb.), mehrere Objekte unterscheiden, die in zwei Gruppen verteilt werden können. Die eine steht in Verbindung mit dem Nachbarlager Lederata (Objekt 13 auf der Oleate), während die zweite in Verbindung mit der Wasserversorgungsanlage der Stadt Viminacium und des Militärlagers steht (Objekte 14 bis 17 auf der Oleate, Georadaraufnahme und Photo).

Das Objekt unter der Nummer 18 ist tumulusförmig, obwohl seine Funktion nicht völlig geklärt wurde. Objekte 19, 20 und 21 wurden ebenso nur teilweise definiert und verlangen archäologische Ausgrabungen und Interpretation.
Mann soll auch ein mit Georadar registriertes Objekt erwähnen, das später auch archäologisch erforscht wurde. Es handelt sich um eine spätantike Basilika aus dem 4. Jh. (Georadaraufnahme und Photo der basilika nach der Grabung).
In der Stadt und im Militärlager Viminaciums wurden mit Ferndetektion mehr als 20 Objekte registriert, die für könftige archäologische Forschungen in diesem Gebiet sehr wichtig sind. Mit ihrer Detektion bekamen Ausgrabungen eine neue Bedeutung – neue Funde wurden ermöglicht: Aquädukt, Mausoleum, Amfitheater, Nordtor des Militärlagers, die sog. porta praetoriae und Thermen.

Stereoskopische Analyse Viminaciums wird in der nächsten Zeit mit Infrarotaufnahmen vervollständigt. Zweifellos erscheint, dass auch Satelitaufnahmen wertvolle Informationen über die Fundstelle bieten werden.

Geoelektrisches Bodenscannen

 

046Am Anfang benutzten wir Geoelektrik, bzw. einen geoelektrischen Bodenscanner. Mit geoelektrischem Bodenscannen wurden auf fünf Profilen geo-physisch untersucht. Das Ziel wr, innerhalb des römischen Militärlagers – des castrums, die Lage der Mauerreste zu überprüfen. Scannen wurde am nördlichen, östlichen, westlichen und südlichen Kastrumteil unternommen, auf solcher Weise, dass geo-physische Profile mit einer vermuteten Lage der Mauer einen rechten Winkel bildeten. Im südlichen Kastrumteil wurde diese Untersuchung auch zur Findung des vermuteten Grabens unternommen.

So wurde der Raum des Militärlagers zum ersten mal definiert und präzise Dimensionen des castrumViminacium, in dem die Legion VII Claudia pia fidelis lagerte.

Georadar und magnetische Forschungen

 

Danach wurde der Raum der antiken Stadt und des Militärlagers mit Georadar (GPR- Ground Penetrating Radar) erforscht.
Die Georadarmethode benutzt Unterschiede in dielekthischen Materialienmerkmalen, die direkt unter dem Boden liegen. Wenn Unterschiede in solchen merkmalen grösser sind, wird die Signalamplitude in Grenzgebieten grösser. Deswegen ist es möglich, mit dieser Methode Objekte zu entdecken, deren Wert der Materialiendurchlössigkeit sich von dem benachbarten Lössboden unterscheidet. In diesem Sinne würde es bedeuten, dass sich Steinobjekte gut erkennen lassen, während Ziegelobjekte und Objekte aus Materialien, die sich vom benachbarten Boden nicht viel unterscheiden, nicht erkannt werden können. Untersuchungen wurden mit Radarsystem RAMAC/GPR CU II der schwedischen Firma Malá Geoscience durchgeführt. RAMAC/GPR CU II ist ein modernes Georadarsystem mit hohem Resolution und hoher Aufnahmequalität, bei dem aufgenommene Angaben in einem rohen stand bearbeitet werden, was wiederum eine Anwendung verfügbarer Programme zur Bearbeitung von Georadarangaben und eine Reihe von Filtrationen ermöglicht, um eine möglichst qualitätvolle Informationen zu bekommen. Man benutzte eine Antenne mit einer Frekvention von 250 MHz. Je nach gewünschten Tiefe wurden unterschiedliche Aufnahmeintervalen verwendet. Die Messung wurde in einem zeitlichen Modus unternommen, was bedeutet, dass die Aufnahmen in gleichen zeitlichen Abständen registriert wurden und die dabei entstandene Distanz entlang des Profils mit der Hand kartiert. Während der Messung am römischen Amphitheater in Winter, als die ganze Fläche mit Schnee bedeckt war, waren Störungen auf Minimum reduziert, bzw. Beziehung zwischen Signal und Ton mehrfach verbessert. Mehrere paralelllaufende Profile wurden gemessen, um eine Generierung von 3D Modellen zu ermöglichen. Dies verbessert eine weitere Resultateninterpretation und -Präsentation.
Die Angaben wurden im Programmpaket “Reflex W” bearbeitet, was eine digitale Filtrierung ermöglicht (FIR, IIR, Raumfiltration, Migration, Dekonvoltion, Summing, Filtrierung im Frequnzbereich), sowie unterschiedliche Reproduktion von Georadaraufnahmen, um wichtige Informationen hervor zu heben. Auf solcher weise gewonnene Georadarprofile wurden danach in ein ASCII Format konvertiert, um imProgrammpaket MATLAB verfügbar zu werden. Durch MATLAB wird eine mathematische modelierung ermöglicht und in diesem Fall zur herstellung von 3D Modelle verwendet. Solche Modelle bekommt man, wenn man in Programm paralelle Georadarprofile im ASCII Format importiert, aus denen ein 3D Matrix gemacht wird, bzw. ein Modell, bei dem jeder Punkt einen entsprechene Tiefe, Distanz von Punkt 0 des Profils, Profilnummer und einen absoluten Wert der gemessenen Signalamplitude besitzt.

Der Raum wird markiert und mit 20 X 20 m großen Flächen ausgegraben. Zwei Methoden und zwei Geräten werden benutzt: Georadar und Magnetometer, bzw. Gradiometer. Alle Quadrante werden gleichzeitig mit beiden Geräten untersucht und danach werden die Resultate kombiniert und übereingestimmt. Neben dem gesamten Raum der Stadt und des Militärlagers wurden auch einzelne Objekte innerhalb dieses Raumes definiert: Amphitheater, Stadtviertel – insulae, das Nordtor – porta praetoria, das Osttor – porta principalis sinistra, Bäder – termae, Mausoleum, Pferderennbahn, der Sitz des Hauptkomandantes – principia, sowie der Aquädukt in einer Länge von etwa 1,5 km.
Aufgrund des festgesetzten Planes wird es vorausgesehen, dass in den nächsten 2,5 Jahren der Raum der antiken Stadt und des Militärlagers mit geophysischen Methoden erforscht wird. In diesem Zeitraum werden durch geophysischen Methoden erworbene Resultate archäologisch nachgeprüft.
Das Nordtor des Militärlagers – porta praetoria, kaiserliche Thermen – Bäder, das Mausoleum und der Aquädukt wurden erforscht. Wir haben vor, im Laufe des Jahres 2004. mit Georadar schon festgestellte Objekte, wie den Hafen – port, und die Stadtviertel – insulae, zu erforschen.
Wir hoffen, dass wir in den nächsten paar Jahren einen kompletten Inhalt einzelner Teile des Legionslagers in einer 3D Version haben werden, die uns ermöglichen wird, dass wir rasch bestimmte archäologische Komplexe des Militärlagers ausgraben und der Öffentlichkeit presentieren.
b) Wir glauben, dass Archäologie eine profitable Wissenschaft sein muß, soll und wird. Archäologie ist eine attraktive Wissenschaft und diese Tatsache wurde bisher ungenügend benutzt. Wir finden, dass erforschte Objekte geschutzt, bedeckt, konserviert und in touristischen Zwecke presentiert werden sollen. In diesem Sinne, viele günstige Tatsachen sprechen dafür, dass Viminacium zu einer attraktiven touristischen Destination werden kann. Ein Flughafen für kleinere Flugzeuge, nur 3 km von Viminacium entfernt, bietet gute Möglichkeiten für Touristen, die sich entscheiden, auf solchem Wege Viminacium zu besuchen. 3 km entfernt liegt die Donau, ein außergewöhnlich günstiger natürlicher Weg. Da dieser Fluß von ihrer Quelle zu ihrer Mündung zu einem Fluß der Kultur verkündigt wurde, passt Viminacium sehr gut in diese Konzeption.

Unser Wunsch ist, auf dem Beispiel Viminaciums Attraktivität und Profitabilität archäologischer Objekte miteinander zu verbinden.
Wir glauben, dass Viminacium, wie sonst Energethik und Landwirtschaft im breiteren Sinne, zum Wohlstand dieser Gegend beitragen kann. Durch Investierung in die archäologische Forschungen von Viminacium entstehen Bedingungen, dass dieses Gebiet noch eine profitable Tätigkeit bekommt.
Ich bin überzeugt, dass Viminacium zu einer weltberühmten touristischen Attraktion werden kann, zu einem Symbol einer der reichsten archäologischen Fundstellen aus der Römerzeit, nicht nur bei uns, sondern auch weltweit.
Das projekt Viminacium, unter der Leitung des Archäologischen Instituts der serbischen Akademie der Wissenschaften, würde durch eine Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt in Belgrad realisiert werden.
Wir müssen nicht betonen, was für eine Perle die Reste dieser römischen Stadt und des Militärlagers darstellen, einmalig auch dadurch, dass sie in der Mitte des 5. Jh. beraubt wurde und so bis heute begraben blieb. Wie Pompeii, die im Jahre 79. zerstört wurden und unter der Lava von Vesuvio blieben, so bleib auch Viminacium unter der Erde. Nicht nur diese Analogie war ein der Gründe, warum wir Viminacium “die Pompeii von Balkan” nannten. Auf einer Seite hatte Viminacium Glück, dass nach diesem Zeitpunkt niemand dieses Gebiet besiedelte und so auch die Glück für uns Archäologen und euch, Konservatoren, uns bei seiner Entdeckung, Schutz und Presentation zu freuen. Unglücklich ist es aber, weil es auf mehreren Hunderten von Hektaren im Ackerschicht liegt und so den Plünderern leicht verfügbar ist.

Primena tehnologije lepljenog lameliranog drveta u zaštiti i prezentaciji Viminacijuma

 

pokrivanjeZa pokrivanje objekata na Viminacijumu korišćene su konstrukcije od lepljenog lameliranog drveta. Pokriveni su objekti Porta pretorija, terme i mauzolej. Lepljeno lamelirano drvo je gradjevinski materijal, dobijen spajanjem tankih drvenih lamela (dasaka, talpi), podjednake širine, odredjenim vrstama lepila. Najčešće predstavlja štapasti element konstrukcije, praktično neograničenih dimenzija poprečnog preseka i dužine. Ovako dobijeni materijal ima mehaničke karakteristike ujednačenije od mehaničkih karakteristika masivnog drveta – materijala od koga je lepljeno lamelirano drvo nastalo. Lepilo koje se koristi pri izradi ima čvrstoću veću od čvrstoće drveta i trajno osigurava vezu izmedju dve susedne lamele. Lepila se rade na bazi fenol-formaldehida, rezorcin-formaldehida, melamin-formaldehida, urea-formaldehida i epoksi-smole. Izbor vrsta lepila mora da bude veoma precizan, u zavisnosti od uslova u kojima se konstruktivni sistem koristi, jer u uslovima gde drvo dostiže vlažnost veću od 15%, upotreba urea-formaldehidnih lepila može biti opasna.
Izrada elemenata konstruktivnog sklopa ili cele konstrukcije arhitektonskih objekata je strogo kontrolisan tehnološki postupak. Odvija se u fabrikama lepljenih konstrukcija, tako da su elementi od lepljenog lameliranog drveta industrijski proizvod standardnog kvaliteta. Takvo drvo, koje ima odlike dobrog masivnog materijala i sasvim nove dimenzije, može se upotrebiti pri realizaciji savremeno koncipiranih objekata različite namene sa mnogo uspeha. Karakteristike ovog materijala odgovaraju potrebama zaštite arheoloških objekata, jer materijal nije podložan uticaju agresivne sredine – uticaju vlage, gljivica i insekata, a pri povišenoj temperaturi ne dolazi do raslojavanja nosača.